Der spontane Griff zur Kamera

Wer kennt dies nicht?

Es ist Abend, die Regenwolken verziehen sich und der Himmel reisst auf. Die so vertraute Landschaft rund ums Haus erstrahlt in einem mystischen Licht, das du so ganz selten bei dir antriffst. Also pack die Kamera, geh raus und …

Oder: Auf der Wiese am Rande des Quartiers staksen plötzlich Störche durch die Wiese und heben sich wunderbar vom dunklen Waldrand ab. Also pack die Kamera, geh raus und …

Oder: Du siehst ein paar tolle Street-Fotos in einem Magazin, die mit einem extremen Licht-Schatten Kontrast spielen. Draussen ist es später Nachmittag, die Sonne knallt vom Himmel und die Schatten werden langsam länger - die identische Lichtsituation wie bei den Bildern im Magazin. Also pack die Kamera, geh raus und …

… und dann geht das kleine Alltagsdrama los: Wo ist die Kamera – noch im Auto? Ooops, die Batterie ist leer; und auch die selten benutze Ersatzbatterie hat sich vollständig entladen. Irgendwann schaffst du es nach draussen. Allerdings steckt die Speicherkarte noch im Kartenslot des Computers. Schaffst du es dann doch zu den Störchen, macht die Kamera plötzlich Mehrfachbelichtungen. Du hast diesen Modus letzthin ausprobiert und weisst nun nicht mehr, wo im komplexen Kameramenu die entsprechende Einstellung zu finden ist.

  

Der Himmel reisst auf: Mystische Abendstimmung beim Bahnhof Zürich. Allerdings war die Kamerabatterie leer, die Ersatzbatterie
nicht zur Hand. Drum gab es "nur" ein Handy-Foto, schön anzusehen, aber für den grossen Ausdruck nicht geeignet.

Fotolust statt Fotofrust

Das sind Alltagsgeschichten, die jede Fotografin und jeder Fotograf kennt. Und sie drücken auf die Motivation: Fotofrust statt Fotolust. Mit etwas Organisationstalent und der SWG-Checkliste passiert dir das künftig nicht mehr.

Alle, die eine Kamera ihr eigen nennen und damit gelegentlich oder gar oft fotografieren, haben die oben beschriebenen Momente wohl schon erlebt. Mit den folgenden organisatorischen Tipps vermeidest du den Start-Frust bei der nächsten Fotosession.

  

Das Foto-Equipment up-to-date halten

Du kommst vom Fotografieren nach Hause. Mit den folgenden 5 Aktionen bist du gleich wieder bereit für eine nächste Fotosession, egal ob du mit einer günstigen Kompaktkamera oder einer hochwertigen Spiegelreflex- oder Systemkamera fotografierst.

  1. Tausche die Batterie gegen die aufgeladene Ersatzbatterie (kurzer Check zum Ladegrad) und stecke die benutzte Batterie gleich ins Ladegerät.
  2. Tausche die Speicherkarte aus der Kamera gegen eine leere Speicherkarte (kurzer Check, ob die Speicherkarte leer ist).
  3. Formatiere die leere (!) Speicherkarte direkt in der Kamera.
  4. Reinige bei Bedarf deine Kamera und die benutzten Objektive mit dem Blasebalg und dem Mikrofasertuch (Objektivdeckel auch ausblasen!).
  5. Stelle die Kamera auf die immer gleichen Grundeinstellungen zurück. Bei mir ist das zum Beispiel an der Kamera für Streetfotografie: ISO 400 / Verschlusszeit 1/250" / Blendenautomatik / Blendenkorrektur auf 0.  

Plötzlich sind sie da, die Störche: Die Kamera liegt "aufbereitet" im Schrank. Somit sind technisch gute Bilder möglich. Nachträglich kann
bei der Bildbearbeitung ein recht starker Beschnitt vorgenommen werden. Zum Glück war die Kamera griffbereit!

 Die Nachbereitung

Seit ich mich an den oben beschriebenen Ablauf halte, bin ich fotografisch (fast) pannenfrei unterwegs. Nach diesem 5-Punkte-Ritual versorge ich die Kamera im Fotoschrank, könnte aber auch gleich wieder losziehen

Je nach Zeitbudget, aber so zeitnah wie möglich, sichte ich anschliessend die gemachten Bilder, sortiere die schlechten Bilder aus und sichere den Rest auf dem Computer, auf einer externen Festplatte und in der Cloud. Mehr zur Datenorganisation und Datenspeicherung gibt es in einem späteren Blog-Artikel.

Sind die Daten dreifach gesichert, werden sie auf der Speicherkarte gelöscht und diese landet in einem kleinen Speicherkarten-Case. Dieses Case und die mittlerweile aufgeladenen Ersatzbatterie versorge ich in einem kleinen Immer-Dabei-Etui, dass gleich neben der Kamera liegt. Packe ich die Kamera, kommt dieses kleine Etui immer mit - eine kleine Versicherung, wenn doch plötzlich mal etwas fehlt oder die Speicherkarte defekt ist oder ...

 

 Ergänzungen, Fragen, ...

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